+49 2103 28895-0 info@ddh-hilden.de

Ein Rundgang durch unsere Druckweiterverarbeitung– von Perforation bis Altarfalz.

Nov. 9, 2025 | Digitaldruck, Druckveredelung, Druckweiterverarbeitung, Papier

Wie aus Papier Projekte werden

Wenn Sie unsere Halle betreten, hören Sie zuerst das Klicken und Surren. Kein steriles Hochglanzlabor, sondern ehrliches Handwerk, robuste Maschinen und Menschen, die wissen, wie Papier sich anfühlt, klingt und reagiert. Heute nehmen wir Sie mit in den Teil der Produktion, in dem aus gedruckten Bögen Produkte mit Funktion und Charakter werden: Print-Finishing.

Es beginnt überraschend leise: eine mechanische Perforations- und Rillmaschine mit Fußpedal.

Strom? Braucht sie nicht. Diese kleine, stählerne Veteranin stanzt feine Linien, die Quittungen trennbar machen, Ticketbögen sauber abreißen lassen oder dem Karton die Sollknickstelle geben. Solche Handmaschinen sind unsere Lieblinge für Prototypen und Kleinauflagen. Sie erlauben uns, schnell zu testen, zu justieren, zu fühlen – bevor ein Produkt in Serie geht. Genau an dieser Stelle entscheidet sich, ob ein Folder satt schließt, eine Linie exakt bricht oder eine Perforation mit einem einzigen Zug nachgibt.

Ein paar Schritte weiter bohren wir – im Wortsinn. 

Mit speziellen Bohrmaschinen entstehen Zwei- oder Vierfachlochungen, nicht Blatt für Blatt wie am Schreibtisch, sondern blockweise. Wenn Seminarunterlagen, dicke Katalogteile oder Archivmaterialien in den Ordner sollen, zählt Stabilität. Wir arbeiten hier nicht nur sauber, sondern auch materialschonend: Unterlagen aus Karton verhindern Druckstellen auf den Maschinentischen, damit die Geräte über Jahre hinweg präzise bleiben.

Danach wird es „buchbinderisch“. 

Unser Case Maker verarbeitet sogenannte Buchdeckel (Case Planos): vorgefertigte, stabile Deckel, die wir individuell beziehen. Hitze aktiviert den Kleber, der Druckbogen sitzt in einem Zug spannungsfrei auf der Oberfläche. Eine Metallschiene im Rücken sorgt später für Druck – und damit für Halt. So entstehen hochwertige Hardcover in sehr kleinen Auflagen, oft 10, 20 oder 50 Exemplare: Unternehmenschroniken, Fotobücher, Präsentationen, besondere Geschenke. Das gleiche Prinzip nutzen wir für Ringordner mit Mechanik. Denn Ordner haben einen simplen Vorteil: Sie bleiben aktuell. Rezept-Sammlungen, Schulungsunterlagen, Projekt-Dokumentationen lassen sich austauschen, ergänzen, individuell beschriften und mit Rückenschildern sauber archivieren. Gerade personalisierte Ordner mit Namen oder Seminarlogo werten Veranstaltungen spürbar auf.

Jetzt zum Herzstück vieler Flyer und Karten: die Nut- und Falzmaschine. 

Falzen kennt man – Bögen werden zu Wickel-, Zickzack- oder Altarfalz gelegt. Das Besondere passiert davor: Rillen (auch Nuten genannt). Dabei pressen wir das Material entlang einer Linie zusammen. Warum ist das so wichtig? Weil Toner und Papier an scharfen Kanten brechen können. Ohne Rille franst der Knick aus, der Druck splittert, die Oberfläche wirkt müde. Mit der richtigen Rille bleibt die Kante glatt, das Bild unversehrt. Wir wählen dafür aus breiteren und schmaleren Werkzeugen – abgestimmt auf Grammatur, Material und Farbauftrag. Bei Umschlägen für Klebebindungen setzen wir mehrere parallele Rillen, damit sich der Rücken sauber formt und die Broschüre später gut aufschlägt.

Ein Format, das wir besonders gerne empfehlen, ist der Altarfalz. Außen kompakt, innen eine Bühne: große Bilder, klare Botschaften, schlüssig gegliedert. Geschlossen wirkt er ruhig, geöffnet entfaltet er seine Wirkung – ideal für Produkt-Highlights, Events, Kampagnen oder Speisekarten.

Ein Detail, das oft unterschätzt wird, entscheidet über Qualität: die Laufrichtung des Papiers.

Faserverlauf und Falzrichtung müssen zusammenpassen. Wird „gegen die Faser“ gefalzt, reißt der Karton ungleichmäßig, Kanten werden rau, selbst mit Rille. Mit der Faser dagegen bleibt der Knick präzise und die Kante glatt. Deshalb haben wir nicht nur unzählige Papiersorten im Lager, sondern auch beide Laufrichtungen – damit am Ende Funktion und Haptik stimmen.

Unsere Finishing-Maschinen laufen zuverlässig, viele davon seit Jahrzehnten. 
Wartung, Austausch von Verschleißteilen, und vor allem: Erfahrung. Jedes Projekt verlangt kleine Entscheidungen – Material, Rillenbreite, Falzschema, Lochung, Kleber, Hitze, Druck. Genau dort entsteht der Unterschied zwischen „irgendwie fertig“ und „stimmig, robust, hochwertig“.

Was heißt das für Ihre Projekte?
  • Kleinauflagen ohne Kompromisse: Prototypen, Sonderformate, limitierte Serien. 
  • Funktion, die hält: saubere Perforationen, langlebige Falze, tragfähige Klebungen. 
  • Auftritt mit Wert: Hardcover, personalisierte Ordner, präzise Broschüren. 
  • Gestaltung mit Wirkung: Altarfalz und andere Falzungen als Bühne für Ihre Inhalte.
Wenn Gedrucktes im Einsatz überzeugen soll, entscheidet die Veredelung. 

Aus Bögen werden Produkte, aus Ideen Werkzeuge – präzise gefertigt, spürbar in der Hand und verlässlich im Alltag. Genau dafür stehen wir an diesen Stationen Tag für Tag. Soll Ihr nächstes Print-Projekt genauso werden? Dann planen wir gemeinsam die Schritte: Perforation, Rille, Falz – und das Ergebnis, das man sieht und fühlt.

Wenn Sie Fragen zu den Themen Weiterverarbeitung oder Veredelung haben, nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

Wir freuen uns auf Sie.

Das Video zum Rundgang gibt es übrigens hier auf YouTube: https://youtu.be/wZUghPiibgs

Außerdem finden Sie unter anderem Teil 1-4 auf unserem YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/@digitaldruckhilden

Zum Podcast PRINTSPIRATION:

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert