+49 2103 28895-0 info@ddh-hilden.de

Glänzende Veredelung ohne Stolperfallen: So legen Sie Ihre Druckdaten für Heißfolienprägung richtig an

Okt. 22, 2025 | Druckveredelung, Druckweiterverarbeitung, Papier

Sie planen eine Veredelung mit Gold-, Silber- oder Metallicfolie und möchten ein makelloses Ergebnis? Stellen Sie sich vor, Ihr Logo soll glänzen – und plötzlich funkelt die Fläche wie ein Sternenhimmel. Genau das passiert, wenn die Daten nicht korrekt angelegt sind. Ein Praxisbeispiel aus der Druckerei zeigt, wie es dazu kommt – und wie Sie es vermeiden.

Was im Produktionsablauf wirklich passiert 

Heißfolienveredelung ist kein „ein Durchgang und fertig“-Prozess. Die Bereiche, die später foliert werden, werden zunächst in Schwarz gedruckt. Anschließend wandert der Bogen in die Folienmaschine, wo die Folie nur auf den zuvor gedruckten, schwarzen Flächen haftet. Wenn zusätzlich vierfarbige Elemente (CMYK) geplant sind, laufen diese als separater Druckvorgang – mit eigener Datei.

Warum 100 % Schwarz Pflicht ist 

Ein Fehler, der immer wieder vorkommt: Der Folienbereich wird als vierfarbiges Schwarz (CMYK-Schwarz) angelegt. Klingt harmlos, hat aber Folgen. Viele Digital- und Offsetmaschinen setzen zur Nachverfolgbarkeit feinste gelbe Markierungspunkte ins Druckbild – mit bloßem Auge kaum erkennbar. Wird darauf foliert, macht die Folie daraus sichtbar glänzende Punkte. Aus elegantem Gold wird eine punktierte Fläche. Die Lösung ist einfach: Legen Sie die Folienform als 100 % Schwarz (K-only) an – einfarbig, ohne CMY-Anteile.

Separate Datei je Veredelungsvorgang 

Jeder Veredelungs- oder Sonderdruckgang benötigt eine eigene Datei.
Das gilt für:
– Heißfolienprägung (Gold, Silber, Metallic, Hologramm etc.)
– Effektlack
 – Elemente, die nach einer Folienkaschierung/Cellophanierung aufgedruckt werden

Beispiel: Erst CMYK drucken, dann folienkaschieren, dann Effektlack oder Heißfolie – für den Lack bzw. die Folie braucht es eine separate Datei, weil es ein eigener Produktionsschritt ist.

So legen Sie Ihre Daten für Heißfolienveredelung an 

– Folienmotiv einfarbig Schwarz (100 % K), keine CMY-Anteile
– Als eigene PDF-Datei exportieren (separater Druckvorgang)
– Identische Position/Endformat wie die CMYK-Datei (Passer!)
– Keine Halbtonverläufe im Folienmotiv, besser Vollflächen und klare Kanten
– Strichstärke von min. 0,5 Punkt
– Schriftgröße von min. 8 Punkt
– Verwenden Sie vektorbasierende Schriften, Grafiken oder Symbole
– Bilder, Raster oder Verläufe sind nicht möglich!
– Sicherheitsabstand zum Farbdruckbereich von min. 2 mm
– Bei Kombination mit Folienkaschierung/Cellophanierung: Reihenfolge klären und Dateien entsprechend trennen
– Druckspezifikationen der Druckerei anfordern und konsequent befolgen

Typische Stolpersteine – und wie Sie sie vermeiden

– Vierfarbiges Schwarz verwendet: führt zu sichtbaren Punktmustern nach der Folierung. Lösung: 100 % K.
– Folienform im gleichen PDF wie CMYK: erschwert die Produktion. Lösung: separate Datei.
– Falsche Produktionsreihenfolge angenommen: klären Sie, ob zuerst CMYK, dann Kaschierung, dann Folie/Lack passiert.
– Zu feine Details: prüfen Sie Mindeststärken, damit die Folie sicher überträgt.

Warum sich der kleine Mehraufwand lohnt 

Mit sauber getrennten Dateien und einem klaren 100-%-Schwarz erzielen Sie ein präzises, satt glänzendes Ergebnis – ohne ungewollte Punkte und ohne Nacharbeit. Fordern Sie die Druckspezifikationen Ihrer Druckerei an und arbeiten Sie Schritt für Schritt danach. So wird aus Ihrer Idee ein hochwertiges Printprodukt, das im Licht wirklich überzeugt.

 

Wenn Sie Muster sehen möchten oder ein konkretes Projekt dazu haben, nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

 

Zum Podcast PRINTSPIRATION:

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert